Emotionale Erpressung 3442150892

Vergiftete Kindheit 3442124425

Die Macht der Emotionen und wie sie unseren Alltag bestimmen 3492246311

 


 

 

Kennen Sie Dialoge, die so beginnen? "Wenn du mich wirklich liebst...", "Du bist die Einzige, die mir helfen kann...", "Wenn du mich verlässt, dann...". All diese Aussagen haben eines gemeinsam: Sie sind Teil einer emotionalen Erpressung. Auch wenn "Erpressung" negativ gefärbt ist, beschreibt das Wort perfekt einen Mechanismus, der zwischen Menschen jeden Tag greift. 

Je intensiver die Beziehung zwischen den Beteiligten ist, desto besser funktioniert die emotionale Erpressung. Ob es sich nun um den Partner, die Eltern, die Geschwister oder das eigene Kind handelt, in jedem Fall geht es um eine Form der Manipulation von Menschen. Der Erpresser setzt sein Opfer unter Druck und droht mit Bestrafung, wenn es nicht das tut, was er will. Dabei kann es um den Missbrauch intimer Geheimnisse gehen oder auch um den Entzug von Liebe und Anerkennung.

Schuldgefühle werden vom Freund, Partner und den Kindern eingesetzt, um uns zu von ihm erwünschtem Verhalten zu bewegen und sich durchzusetzen. Die gebräuchlichsten Strategien sind:

uns an unsere Verpflichtung innerhalb der Beziehung zu erinnern:
"Du hattest mir doch versprochen, dass ..."

uns zu erinnern, dass sie wegen uns ein Opfer bringen müssen:
"Wenn du es nicht machst, muss ich halt auf meinen Feierabend/Kurs verzichten"

uns klarzumachen, dass sie selbst mehr für die Beziehung tun:
"Ich habe jetzt schon viermal eingekauft und du hast dich noch kein einziges Mal darum gekümmert"

uns auf Widersprüche zwischen Vorsatz und Verhalten hinzuweisen:
"Du rauchst ja schon wieder. Ich dachte, du wolltest aufhören."

unsere Gefühle in Frage zu stellen:
"Wenn dir etwas an mir läge, dann würdest du ..."

nonverbal Leiden und Kränkung zu signalisieren durch Trotzen, nicht sprechen, leidende Blicke, Stöhnen, sich nicht melden

nach Jahren noch an vergangene "Untaten" zu erinnern:
"Weißt du noch, damals ... Das kann ich dir nie verzeihen"

uns mit anderen zu vergleichen:
"Der Mann meiner Freundin macht doch auch ..." "Andere Mütter sind ganz glücklich, wenn sie ihre Enkel hüten dürfen".

auf die schlechte Meinung anderer zu verweisen:
"Was würden deine Eltern nur von dir denken"

den Märtyrer zu spielen
indem sie sich aufopfern und versuchen, uns in Zugzwang zu bringen. "So viel wie ich für dich tue, da musst du doch wenigstens ..."

Durch dieses "Schuld-Programm" lassen wir uns nur allzu leicht manipulieren.
Wir fühlen uns eingeengt, unter Druck gesetzt. Doch meist brodelt in unserem Innern auch Widerstand.

Scheinbar haben wir nur zwei schlechte Alternativen zur Verfügung: 

 Wir richten uns nach den Vorstellungen des anderen und haben den Eindruck, gezwungen zu sein. 

 Wir richten uns nicht nach seinen Wünschen und haben Schuldgefühle.

Langfristig können Schuldgefühle eine Beziehung gehörig belasten oder sogar zur Beendigung der Beziehung führen. Wir haben es satt, uns in unserer Freiheit ständig beschnitten zu sehen und ständig mit schlechtem Gewissen umherlaufen zu müssen.
Entscheiden wir uns für die Märtyrerrolle, indem wir unsere Wünsche zurückstellen und alles für den anderen tun, in der Hoffnung, es komme eines Tages zu uns zurück, befinden wir uns meist in einer ausweglosen Position: Unsere Interessen werden nicht umgesetzt und wir bekommen nichts zurück. Die Manipulation durch Erpressung ist alles in allem keine hilfreiche Strategie im Umgang mit anderen Menschen.

Der Erpresser kennt die Ängste, Pflicht- und Schuldgefühle seines Opfers sehr genau, und benutzt sie, um seine Forderungen durchzusetzen. Als Opfer eignen sich besonders gut Menschen, die Angst davor haben, verlassen zu werden, die unter starken Schuldgefühlen leiden und die ein ausgeprägtes Pflichtbewusstsein haben.

Wer schmollt, nötigt auf die leise Art

Nicht immer ist emotionale Erpressung auf Anhieb zu erkennen. Drohungen, wie "Wenn du diese Frau heiratest, streiche ich dich aus meinem Testament" oder "Wenn du die Scheidung einreichst, siehst du die Kinder nie wieder", lassen an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Genauso stark ist aber die Drohung, sich selbst zu bestrafen: "Wenn du mich verlässt, bringe ich mich um."

Die Selbstbestrafung ist ein Relikt aus der kindlichen Entwicklung à la "Meine Mutter wird schon sehen, was sie davon hat, wenn ich mich erkälte." Ein Erwachsener droht zum Beispiel, krank zu werden oder sogar damit, sich selbst etwas anzutun, wenn das Opfer nicht tut, was er will.

Häufig verläuft eine emotionale Erpressung subtil und ist anfangs nur schwer zu durchschauen. Da gibt es zum Beispiel den "Verführer" unter den Erpressern. Er ermutigt sein Opfer und verspricht ihm Zuneigung, materielle Dinge oder auch bessere berufliche Chancen. Selten werden diese Versprechungen verwirklicht. Das Verlangen des Opfers danach kann aber so groß sein, dass es die emotionale Erpressung lange nicht merkt. Manches Partysternchen mit Schauspielambitionen kann ein Lied davon singen: "Wenn du dies und jenes für mich tust, mache ich dich mit wichtigen Persönlichkeiten bekannt, die dir auf der Karriereleiter weiterhelfen."

Manchmal äußert sich eine emotionale Erpressung auch in einer passiv-aggressiven Art. Dazu gehört beispielsweise, bei Konflikten zu schmollen und schweigend wütend zu sein. Der Erpresser zieht sich damit hinter einer uneinnehmbaren Mauer zurück und überträgt die gesamte Verantwortung für den Konflikt auf den Erpressten. Diese Situation ist für jeden Menschen schwer zu ertragen. Um die Spannung nicht aushalten zu müssen, ist es oft nur eine Frage der Zeit, bis der Erpresste nachgibt.

 

Was steckt hinter der emotionalen Erpressung?


Im Grunde genommen fühlt sich derjenige, der erpresst, in der Opferrolle.

Er glaubt, unsere Anerkennung und Liebe zu brauchen. Er glaubt, ohne uns nicht leben zu können. Er will mehr Zuwendung.

Er hat riesige Erwartungen an uns und glaubt, nicht zufrieden sein zu können, wenn wir diese nicht erfüllen.

Er fühlt sich verletzt und gekränkt und will uns zeigen, wie stark er verletzt wurde. (indirekte Kommunikation)

Er äußert seine Wünsche nicht, erwartet stillschweigend, daß wir sie erfüllen. Da wir nicht hellsehen können und sie deshalb nicht (immer) erfüllen können, fühlt er sich ungeliebt.

Er fühlt sich zu kurz gekommen, nicht genügend gewürdigt.

Er will sich rächen.

Er hat Aggressionen und hat Angst, sie offen auszudrücken.

 Wie erkennen wir eine emotionale Erpressung?

an unseren Gefühlen: Wir fühlen uns unter Druck, wütend, hilflos, schuldig oder ängstlich.

an unserem Verhalten: Wir handeln wider unsere eigenen Bedürfnisse und nehmen uns zurück;

an unseren Gedanken: Wir glauben, uns falsch zu verhalten; schuldig zu sein; wir sehen uns verantwortlich für das Unglücklichsein des anderen; wir verurteilen uns als zu egoistisch. Wir beginnen zu rechnen, wer was wann und wie häufig tut.

Sind wir herzlos, wenn wir nicht auf emotionale Erpressung reagieren? 

Es geht keinesfalls darum, die Gefühle und Bedürfnisse des anderen zu ignorieren. Den Weg, den er einschlägt, seine Gefühle zu äußern, müssen wir dennoch nicht unterstützen und gut finden. Zudem sind unsere Schuldgefühle ein schlechter Berater. Ziel sollte es sein, sich bewusst zu machen, welche Gefühle unser Gegenüber hat

sich bewusst zu machen, welche Bedürfnisse er hat

uns zu überlegen, was wir wirklich wollen

zu überprüfen, ob wir mit unserem Verhalten tatsächlich für die Gefühle des anderen verantwortlich sind bzw. ihm schaden.

Wie können Sie Ihre Entscheidungsfreiheit wieder zurückgewinnen?

Machen Sie sich deutlich: wenn ein anderer Ihnen Egoismus vorwirft, dann ist er selbst egoistisch. Er will seine Bedürfnisse durchsetzen.

Erinnern Sie sich daran: für seine Gefühle ist der andere selbst verantwortlich. Auch wenn Sie nicht nach seinen Vorstellungen funktionieren, sind Sie kein schlechter Mensch. Er kann genauso gut seine Erwartungen revidieren:
"Er/Sie muss tun, was ich will, erst dann mag ich sie/ihn".

Akzeptieren Sie, dass der andere sich schlecht fühlt, aber suchen Sie nicht gleich bzw. nicht immer die Schuld bei sich: "Es ist schade, dass du das so ... siehst. Dann musst du dich schlecht fühlen. Ich tue ... das, nicht um dir weh
zu tun".

Lassen Sie den anderen sich erst einmal zurückziehen, wenn er sich ausschweigt oder mauert Gehen Sie Ihren Aktivitäten OHNE schlechtes Gewissen nach. Er wird wieder auf Sie zukommen, wenn er sich "abgeregt" hat.

Erinnern Sie sich daran, dass der andere Ihnen keine Schuldgefühle machen kann: Wenn Sie sich schuldig fühlen, dann deshalb, weil Sie glauben, etwas falsch zu machen, und sich deshalb ablehnen.

Bitten Sie den andern darum, in Zukunft offen über seine Erwartungen zu sprechen, damit Sie diese eher erfüllen oder ihm erklären können,
weshalb nicht.

Formulieren Sie eigene Regeln, auf die es Ihnen in der Partnerschaft/ Freundschaft ankommt. Erst wenn Sie diesen Regeln zuwiderhandeln,
müssen Sie alarmiert sein.

Quelle: www.lifeline.de

Lügen ist menschlich. Wenn aber Tatsachen zu Tabus werden, bleiben Seele und Gesundheit auf der Strecke. Warum das Erforschen von Familiengeheimnissen und anderen Heimlichkeiten Licht in unser Leben bringen kann.

Wir können die großartigsten Menschen sein – und schwindeln uns doch alle durchs Leben:

„Schön, dass Du anrufst!“, „Danke, mir geht es gut!“, „Du siehst wieder einmal blendend aus!“ usw. Durchschnittlich 200 Mal am Tag – haben amerikanische Wissenschaftler herausgefunden, belügen wir andere und uns selbst.

Für den österreichischen Mentiologen (Lügenforscher) Peter Stiegnitz ist die Abwendung von der Wahrheit ein Zeichen von Intelligenz und geistiger Entwicklung. „Erst mit 4 Jahren kann ein Mensch erfolgreich Schwindeln“ erklärt er. Innerhalb einer moralischen Grenze (die jeder Mensch individuell anderst sich gezogen hat) hält Herr Stiegnitz die Lüge sogar „lebenswichtig für unsere Psyche.“

Was aber geschieht, wenn Lügen zu Geheimnissen werden, etwa: Das darfst Du niemandem erzählen! Schwöre, dass Du das für Dich behältst!

Nichts kann so spannend wie ein Geheimnis sein. Je aufregender es ist, desto schwerer fällt es dem Eingeweihten, das Geflüsterte für sich zu behalten.

Drei können ein Geheimnis wahren, wenn zwei davon tot sind, - heißt es im Volksmund. Auch Sigmund Freund wußte um die dunkle Seite unseres Wesens: „Wessen Lippen schweigen, der schwätzt mit den Fingerspitzen, ja aus allen Poren dringt der Verrat.“

Heimlichkeiten gehören zu unserem Leben. „Niemand ist verpflichtet, seinem Partner bzw seiner Familie alles zu erzählen,“ erklärt die Wiener Familientherapeutin Traude Tauber. Gefährlich wird es allerdings, wenn Geheimnisse innerhalb einer Gemeinschaft zum Tabu werden, und Ereignisse zu verschwommenen Bildern degradiert werden, über die nicht (offen) gesprochen werden darf, die wir „unter den Teppich kehren“ oder „am liebsten für immer vergessen würden.“

Längst wissen Mediziner, dass dunkle Geheimnisse, über die wir mit niemanden zu sprechen wagen, unsere Seele lebenslang überschatten. Heimliche Kinder, Abtreibungen, Inzest, sexueller Missbrauch, und Übergriffe sowie jede andere Art von Gewalt werden oft zum unaussprechbaren Makel in der Biographie eines Menschen. Die meisten Therapeuten gehen heute sogar davon aus, dass sich extrem unangenehme und unverarbeitete Erlebnisse nicht nur in die eigene Psyche sich eingraben, sondern sich auch auf andere Familienmitglieder bzw Generationen übertragen. Ein Weg aus diesem Labyrinth kann z.B. die systemische Familienaufstellung sein.

Nicht jeder Mensch, der unter Problemen leidet, muss deswegen sofort einen Therapeuten aufsuchen. Oft hilft ein offenes Gespräch unter Gleichbetroffenen oder mit einer Vertrauensperson. Dabei gilt es allerdings, sich zu fragen: Wem kann ich mein „Geheimnis“ anvertrauen? Und: wem besser nicht?! Suchen Sie sich einen Rahmen, der Ihnen persönlich im Herzen ein gutes Gefühl vermittelt und nehmen Sie dabei auf Kinder Rücksicht. „Wir können nicht jedem blind vertrauen. Außerdem fühlen sich manche Menschen, vor allem Kinder, mit Geheimnissen überfordert.“

Das Ergebnis eines „Geständnisses“ kann sehr positiv verblüffend sein, denn die meisten Menschen fühlen sich unglaublich erleichtert, sobald sie etwas ausgesprochen haben, und staunen, dass andere gar nicht schockiert darüber sind.

Aus: Die Macht des Schweigens. Geheimnisse in der Familie. Die Macht eines Geheimnisses wirkt sich auf Beziehungen aus wie Beton, der langsam erstarrt (von Evan Imber-Black, Psychotherapeutin)

 

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